Fakelmarsch zum Volkstrauertag

 

Fotos: Gangl Werner
Bericht Dingolfinger Anzeiger


Dingolfing.(af) Am vergangenen Samstag fand in der Oberen Stadt eine kurze Trauerprozession am Kriegerdenkmal statt. Grund hierfür war der Volkstrauertag, bei dem man schon seit fast 100 Jahren an die vielen sinnlosen Opfer des Krieges denkt und die Erinnerung daran aufleben lässt. Auch in Dingolfing wird diese Tradition schon seit Jahrzehnten gepflegt.
Auch in diesem Jahr beteiligten sich wieder viele Vereine am Volkstrauertag. So zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr oder viele Vertreter des Dingolfinger Stadtrates. Die Leitung des Zuges hatte die Krieger- und Soldatenkameradschaft Dingolfing übernommen.
Los ging die Trauerfeier bereits um 18:20 Uhr mit dem Abmarsch vom Marienplatz in die Stadtpfarrkirche St. Johannes, wo anschließend dann der Gottesdienst stattfand. Um 19:15 Uhr maschierten die Teilnehmer dann vom Pfarrplatz an über die Griesgasse, zum Herrenweiher und über den Tunnel zum Kriegerdenkmal in der Oberen Stadt. Um 19:30 Uhr fand dann die Gedenkfeier am Kriegerdenkmal, zur Erinnerung der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt, statt. der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher gedenktag und gehört zu den "stillen" Tagen in der Bundesrepublik. Er wird seit dem Jahre 1952 zwei Sonntage vor den ersten Advent begangen und soll an die vielen sinnlosen Toten erinnern. Den Volkstrauertag selbst gibt es seit nunmehr fast 100 Jahren. Eingeführt wurde er im jahre 1919, also kurz nach dem ersten Weltkrieg. Am vergangenen Samstag hielt der evangelische Pfarrer Matthias Frör die Ansprache am Kriegerdenkmal. Er betonte, dass dieser Tag in keinster Weise die jahreszeitliche Depression fördern solle. Vielmehr soll der Volkstrauertag an die Grausamkeiten der Vergangenheit erinnern. Die Erinnerung könne Kräfte freisetzen, so dass man eine friedliche Zukunft gestalten könne: "Es ist ein Trauertag, wo uns bewusst wird, wieviele sinnlose Opfer es in den Kriegen gegeben hat", so Frör weiter. Viele Kinder seien zum Beispiel nach dem zweiten Weltkrieg ohne einen Vater aufgewachsen. Die Juden wurden auf grauenvolle Art und Weise von den Nationalsozialisten verfolgt und getötet. Außerdem nahmen sich viele Leute das Leben, die einfach nicht mehr weiter wussten:"Die Toten können zwar nicht mehr sprechen, aber Ihr Tod soll uns ein warnendes Beispiel sein und wir sollen das beste draus machen". Zum Abschluss dachte Matthias Frör an die deutschen Soldaten in Afghanistan.
Anschließend gab die Dingolfinger Liedertafel das Lied, "Selig sind die Toten" von N. Hintermeier, zum Besten. Bürgermeister Josef Pellkofer betonte in seiner Rede, dass der Volkstrauertag an die immensen Verluste der Kriege erinnern soll. Allein 55 Millionen Menschen seien im zweiten Weltkrieg gestorben: "Eine Zahl, die man sich kaum vorstellen kann". Er betonte außerdem, dass der Volkstrauertag eine wichtige Funktion einnimmt: "Die Opfer aus dieser Zeit sterben ein zweites mal, wenn man sie vergessen sollte". Die Toten zeigten außerdem, zu was der Mensch fähig sei. Deswegen ist die Erinnerung wichtig, weil sie uns mahnt. Nach dem Lied "Ich hatt`einen Kameraden" mit anschließender Kranzniederlegung beschloss man den Volkstrauertag mit dem Bayern-Lied.
Danach setzte sich der Zug wieder in Bewegung: Über den Speisemarkt kehrte man zum Ausgangspunkt Marienplatz zurück. In Gedanken bei den Toten und Opfern der Kriege und mit der großen Hoffnung, dass so etwas nie wieder passiert.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 


© by Werner
Stand: 18.11.2008

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